Nach 476 Tagen besuchte Apostel Franz-Wilhelm Otten erneut die Gemeinde Bergheim.
Am Mittwoch, 9. Juli 2008, predigte er im Abendgottesdienst zu Matthäus 5,8 „Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen“. Anwesend waren neben einigen Gemeindevorstehern aus dem Bezirk Köln-West auch die Mitglieder der Nachbargemeinde Bedburg. Zu Gottesdienstbeginn sang die Gemeinde Lied Nummer 127 „Gib mir ein reines Herz in allem meinem Denken!“
In Anlehnung an den ersten Vers des Matthäusevangelium „Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm“ führte der Apostel aus, dass das Herantreten auch an diesem Abend für uns ein bewusstes Handeln sei, ein Heraustreten aus dem Alltag und ein ausdrückliches Herantreten an den Altar.
Leid tun
Das 5. Kapitel des Matthäusevangeliums beinhaltet die Seligpreisungen aus der Bergpredigt Jesu. Die zweite Seligpreisung „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden“ (Vers 4) bezieht sich nicht nur auf Trauernde. „Tut es uns leid, wenn wir sündigen? Tut es uns leid, wenn wir sehen, wie sich die Zeit von Gott entfernt? Tut es uns leid, wenn wir eine Gelegenheit zur Nächstenliebe verpassen?“, so Apostel Otten. Das Leid soll uns nicht niederdrücken, aber bewusst sein und zu Herzen gehen.
Zwei Blickrichtungen
Das im Bibelwort angesprochene „reine Herz“ befindet sich in einen einmaligen, besonderen Zustand. Es ist nicht trüb, nicht taktierend sondern offen und ehrlich. Das reine Herz hat nur zwei Blickrichtungen: auf Gott und in die eigene Seele. Das reine Herz schaut nicht belehrend und bewertend auf andere. Das reine Herz befindet sich in einer steten und stillen Selbstprüfung. Es misst sich an dem, was der Heilige Geist sagt.
Keine fremden Einflüsse
Fremde oder andere Einflüsse sollen keine Gelegenheit haben, das reine Herz zu beeinflussen.
Eva wurde im Paradies von Satan angesprochen „Ja, sollte Gott gesagt haben …“ (1. Mose 3,1). Das war der erste Versuch einer Beimischung. Eva tat einen Fehler indem sie nicht direkt den Kontakt abgebrochen hat; sie hat auf die Ansprache reagiert. Satan setzte nach: „… ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist“ (1. Mose 3,5). Der erste Einfluss hatte Zweifel an Gott zum Inhalt, der zweite Einfluss sprach die Eitelkeit des Menschen an. „Wir wollen uns gar nicht auf Zweifelsgedanken einlassen“, so der Apostel.
Von Noahs Zeitgenossen ist berichtet, dass sie Gott nicht beachteten. Sie lebten ihr normales Leben, ihren Alltag. Gott wurde ausgeblendet und vom Natürlichen überlagert. „Wir sind diesen Einflüssen heute auch ausgesetzt“, so Apostel Otten. „Wir wollen uns aber an Gott orientieren.“
Esau verzichtete zum einen auf sein Erstgeburtsrecht und zum anderen hatte er eine Entschuldigung parat: „Siehe, ich muss doch sterben“ (1. Mose 25,31). Auch dieser Gedanke ist in der heutigen Zeit bekannt. Es wird vieles einfach ausgelebt mit dem Gedanken, dass man sowieso sterben muss.
Daniel hat in der Gefangenschaft fremde Beimischungen nicht zugelassen. Er hätte viele Entschuldigungen vorbringen können; hat sich aber ganz nach Gott ausgerichtet und ein klares Lebensprofil, eine klare Einstellung gelebt.
Jesu ist mit der dritten Versuchung durch Satan aus der Reserve gelockt worden. Trotz eines: „Bist du Gottes Sohn …“ (Matthäus 4,6) hat sich Jesu nicht herausfordern lassen. „Du betest doch … oder Du gehst doch regelmäßig in die Kirche … können auch uns heute herausfordern“, so der Apostel.
Großartige Perspektive
Die Konsequenz eines reinen Herzens ist, Gott zu schauen. „Gott kann auch heute durch Gotterfahrungen, Glaubenserlebnisse, Gebetserhörungen und ganz praktisch im Alltag erlebt werden. In der Zukunft können wir dann Gott so schauen, wie er wirklich ist“, so Apostel Otten.
Im Anschluss predigte Bischof Horst Krebs und Bezirksevangelist Dieter Pütz. Nach der Sündenfreisprache feierte die Gemeinde das Heilige Abendmahl. Mit Gebet und Schlusssegen beendete der Apostel den Gottesdienst.
Gespräch mit Seelsorger und Ehefrauen
Nach dem Gottesdienst waren Apostel Otten und Bischof Krebs mit den Seelsorger der Gemeinde Bergheim und ihren Ehefrauen zum Gedankenaustausch zusammen.
Weitere Eindrücke in der Galerie.
© Gemeinde Bergheim